Mai-Phuong Kollath wurde 1963 in Hanoi, Vietnam geboren und kam 1981 als Vertragsarbeiterin in die DDR. In der Anfangszeit lebte sie im Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen, das 1992 von einem rassistischen Mob angezündet wurde. Zu dieser Zeit lebte sie weiterhin in Rostock und wurde Zeitzeugin des Pogroms und der rassistischen Stimmung nach der Wiedervereinigung. Als Beraterin, Coach und Diversity-Trainerin unterstützt sie seit vielen Jahren verschiedene Organisationen, Vereine und Verbände in der interkulturellen Arbeit. Sie war stellvertretende Vorsitzende des Bundeszuwanderungs‐ und Integrationsrates, sowie Sprecherin des Netzwerks Migrantenorganisationen Mecklenburg-Vorpommern.
Mai-Phuong Kollath wird am 28. Oktober bei der Podiumsdiskussion 1 sprechen: Gastarbeiterinnen in Westdeutschland und Vertragsarbeiterinnen in Ostdeutschland.
Mai-Phuong Kollath was born in 1963 in Hanoi, Vietnam and came to East Germany in 1981 as a contract worker. During her early years in Germany she lived in the „Sonnenblumenhaus“ in Rostock-Lichtenhagen, which was set ablaze by a racist mob in 1992. She remained in Rostock for this period, bearing witness to the pogroms and the racist atmosphere of post-reunification Germany. As a counsellor, coach and diversity trainer she has supported various organisations, associations and unions in their intercultural work for many years. She was the deputy chairwoman of the Bundeszuwanderungs- und Integrationsrates, as well as a representative of the network of migrant organisations in Mecklenburg-Vorpommern.
Mai-Phuong will be speaking on Panel 1: Guest workers in West Germany and Contract workers in East Germany on 28th October.
Zwei Fotos aus der DDR-Zeit
Interview mit Mai-Phuong Kollath vom 21. Juli 2012 zum 20. Jahrestag der ausländerfeindlichen Ausschreittungen in Lichterhagen.
Ungekürztes Interview – Produziert für die Dokumentation „Lichtenhagen bewegt“ – Zeitzeugen erinnern sich an die Brandanschläge von Rostock Lichtenhagen 1992. Produziert im Auftrag der Heinrich Böll Stiftung MV und Bunt statt braun e.V.
»Und danach spricht man nicht mehr darüber«Gespräch mit Mai-Phuong Kollath, August 2017
Gespräch mit Mai-Phuong Kollath. Über ein zum Zeremoniell verkommenes Gedenken an die rassistischen Übergriffe in Rostock-Lichtenhagen und die lange Geschichte des Rassismus in der Region
Die Stadt Rostock erinnert dieser Tage an das Pogromwochenende in Rostock-Lichtenhagen vor 25 Jahren. Zwischen dem 22. und 26. August 1992 wurde dort von einem Mob das sogenannte Sonnenblumenhaus in Brand gesteckt. Nun sollen Diskussionen über die damaligen Ereignisse geführt, Skulpturen aufgestellt und die Vielfalt der Kulturen gefeiert werden. Ist dies eine angemessene Form des Gedenkens?
Was ich immer wieder feststellen musste, ist, dass die Gedenkveranstaltungen ausschließlich einer Konjunktur folgen. Am 10. Jahrestag wurde mit großem Aufwand an die Ereignisse erinnert, wohingegen die ersten neun Jahre gar nichts passiert ist. Zum 20. Jahrestag wurde der Ereignisse in größerem Rahmen gedacht, zum 25. ist das nun wieder der Fall. Dazwischen passiert nichts. Das Ganze entspricht eher einem Ritual, das einfach durchgezogen wird. Es wird jedes Mal mehr oder weniger dasselbe gemacht, und die Ergebnisse stehen schon im Vorfeld fest. Da ich aber seit sieben Jahren nicht mehr in Rostock wohne, bin ich in die aktuellen Vorbereitungen nicht eingebunden.
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