International Women Space (IWS) organisiert im Oktober 2017 eine zweitägige Konferenz in Berlin. In sechs Podiumsdiskussionen teilen Frauen ihre Erfahrungen: Frauen, die als Gastarbeiterinnen nach Westdeutschland kamen; Frauen, die als Vertragsarbeiterinnen nach Ostdeutschland kamen; Frauen, die als Migrantinnen und Geflüchtete in das wiedervereinte Deutschland kamen, sowie deutsche Frauen, die von Rassismus betroffen sind.

28. Oktober 2017 | 09:00 - 18:00 Uhr29. Oktober 2017 | 09:00 - 18:00 Uhr (+ Chillout bis 21 Uhr)

Die Referentinnen werden über das Ankommen in Deutschland, das Arbeiten und Leben hier, sowie die politische Organisation als Frauen in diesem Land sprechen. Wir wollen das Wissen mehrerer Generationen von Migrantinnen verbinden, miteinander vergleichen und in historischen Zusammenhang setzen. Wir wollen einen Raum schaffen, in dem wir als Frauen uns über unsere individuellen und gemeinschaftlichen Erfahrungen austauschen können. Wir wollen der Idee der migrantischen Frau als Opfer widersprechen, deren Stimme auf Grund von Rassismus, Sexismus und Xenophobie zu oft ignoriert wird.

Wir wollen der gängigen Erzählung entgegenwirken, indem wir nicht nur über die Probleme sprechen, denen migrantische und geflüchtete Frauen, sowie deutsche Frauen, die von Rassismus betroffen sind, ständig ausgesetzt sind. Sondern wir werden die vielfältigen Formen unseres Widerstands als Frauen aufzeigen: am Arbeitsplatz, in der Gesellschaft und gegen die staatliche Unterdrückung.

IWS ist eine feministische politische Gruppe in Berlin, die sich gegen die alltägliche patriarchale Gewalt, gegen Rassismus, gegen Sexismus und alle Formen der Diskriminierung zur Wehr setzt und diese dokumentiert. Unser Ziel ist es, stärkende und unterstützende Frauen-Räume und –Orte zu schaffen. Die Konferenz „Als ich nach Deutschland kam“ richtet sich nur an Frauen. Vor allem möchten wir alle Migrantinnen und geflüchtete Frauen, sowie deutsche Frauen, die von Rassismus betroffen sind, einladen, zusammen zu kommen.

Die Diskussionen werden in mehreren Sprachen stattfinden und werden simultan in Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi, Türkisch und Vietnamesisch übersetzt. Für Kinderbetreuung ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.

2

Tage

6

Panels

200+

Frauen

Ort


Flutgraben e.V., Am Flutgraben 3, 12435 Berlin

Das Programm

Tag 1

Samstag den 28. Oktober 2017

9:00

Anmeldung

10:00

BEGRÜßUNG

10:30

PANEL 1: Gastarbeiterinnen in Westdeutschland und Vertragsarbeiterinnen in Ostdeutschland

Die Nachkriegsgeschichte Deutschlands kann nicht erzählt und verstanden werden, ohne dabei die Rolle der migrantischen Arbeiterinnen und Arbeiter zu beachten. Frauen, die als Gastarbeiterinnen und als Vertragsarbeiterinnen nach Deutschland kamen werden über ihre Erfahrungen und ihre Kämpfe vom Ankommen und Leben in den beiden Ländern berichten, und von ihren Formen der Selbstorganisierung.

12:30

Mittagspause

14:00

PANEL 2: Geflüchtete Frauen in Ost- und Westdeutschland

Der Prozess der Asylbewerbung in den beiden Ländern, der Zugang zu Bildung, Arbeit, Wohnung und Unterkunft, gesundheitlicher Versorgung und die Interaktionen zur Nachbarschaft und zur Gesellschaft. Haben sich Frauen selbst organisiert?

15:30

Kaffeepause

16:00

PANEL 3: Die Wartezeit

Vier geflüchtete Frauen werden über ihre Erfahrungen mit dem Asylsystem in Deutschland sprechen; über die ständige Gefahr der Abschiebung, und über die Kraft des Widerstands und der Selbstorganisation.

18:00

Ende

Tag 2

Sonntag den 29. Oktober 2017

09:00

Anmeldung

10:00

BEGRÜßUNG

10:30

PANEL 4: Rassismus & rassistische Gewalt in Deutschland von den 90er Jahren bis heute

Die frühen 90er Jahre waren der Beginn einer neuen Welle rassistischer Attentate auf Migrantinnen im gerade wiedervereinten Deutschland. Im ersten Jahrzehnt der 2000er Jahre mordete die terroristische neo-nazistische Gruppierung des NSU. In den darauffolgenden Jahren kam es zu vermehrten rassistischen Angriffen und Attacken auf vermeintliche Ausländerinnen und Ausländer. Gegen all dies formierte sich Widerstand. Es wurden Kampagnen entwickelt, Initiativen gegründet und praktisch gehandelt. Beispiele aus der jüngeren Zeit sind die „Ban Racial Profiling“-Kampagne oder das NSU-Tribunal in Köln.

12:30

Mittagspause

14:00

PANEL 5: Deutsch, ABER mit Migrationshintergrund

Was Bedeutet die Bezeichnung „Deutsche, mit Migrationshintergrund“ überhaupt? Warum werden die so bezeichneten Menschen nicht einfach als Deutsche gesehen  und akzeptiert? Zwei Frauen mit sogenanntem „Migrationshintergrund“ werden über diese rassistische Fremdbezeichnung sprechen, die verwendet wird um sie klar von den „richtigen“ weißen Deutschen abzugrenzen. Und wie diese Art von Diskriminierung ihre Identität als Deutsche beeinflusst hat.

15:30

Kaffeepause

16:00

PANEL 6: Selbstorganisierung und feministische Arbeit im Kontext von Migration

Der Weg zur Selbstbestimmung und zur gegenseitigen Stärkung: Frauen berichten über politische Arbeit in Gruppen und Initiativen. Sie beschreiben den Prozess, Räume zu schaffen für verschiedene Generationen und geben Perspektiven über gemeinsame Zusammenarbeit.

18:00

Chillout

21:00

Ende